
Ab welcher Temperatur wächst Rasen?
- Yvonne Pfeiffer, deine Gärtnermeisterin
- zuletzt aktualisiert: 28/05/2025
Wenn die ersten Sonnenstrahlen den Frost vertreiben und der Frühling langsam Einzug hält, stellt sich für viele Gartenfreunde eine ganz bestimmte Frage: Wann beginnt mein Rasen endlich wieder zu wachsen? Denn nach den langen, tristen Wintermonaten möchte man nur zu gern wieder ins Grüne schauen!
Die Antwort ist überraschend konkret: Rasen beginnt in der Regel ab einer Bodentemperatur von etwa 8 bis 10 Grad Celsius zu wachsen. Und nein, das ist nicht das, was dir die Wetter-App zeigt. Der Boden ist langsamer und braucht Zeit, um sich zu erwärmen. Wie du erkennst, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, warum du mit dem ersten Schnitt nicht voreilig sein solltest und wie du deinen Rasen beim Start ins neue Gartenjahr am besten unterstützt – all das erfährst du jetzt.
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Ab welcher Temperatur wächst Rasen nach dem Winter?
Rasen ist ein kleines Sensibelchen, wenn’s ums Wachstum geht. Die magische Grenze liegt bei etwa 8 bis 10 Grad Celsius Bodentemperatur. Betonung auf Boden! Denn auch wenn es tagsüber angenehm warm ist, dauert es oft etwas, bis der Boden dieses Niveau stabil erreicht.
Wenn diese Temperatur konstant bleibt, startet das Wurzelwerk wieder mit der Nährstoffaufnahme, und die Gräser beginnen, sichtbar zu wachsen. In der Regel passiert das zwischen März und April, abhängig von Region, Wetterlage und Sonnenstunden. Je mehr Licht und Wärme, desto schneller erwacht dein Grün.
Es lohnt sich, auf Nummer sicher zu gehen: Ein einfacher Bodenthermometer hilft dir, nicht zu früh loszulegen. Wer zu früh düngt oder mäht, riskiert Stress für den Rasen und bremst sein natürliches Erwachen eher aus, als es zu fördern.
Ab wann kann man den Rasen nach dem Winter mähen?
Sobald der Rasen zu wachsen beginnt – und das merkst du, wenn er seine matte Farbe verliert und die Halme sich wieder aufrichten – darfst du auch wieder zum Rasenmäher greifen. Typischerweise ist das ab Mitte bis Ende März möglich, in milden Jahren vielleicht auch etwas früher.
Achte aber bitte auf zwei Dinge: Der Boden sollte nicht mehr gefroren sein, und es sollte trocken genug sein, um Spuren und Schäden durch den Mäher zu vermeiden. Der erste Schnitt dient eher der Pflege als der Kürzung, also lieber sanft und vorsichtig ran.
Auch gut zu wissen: Der erste Schnitt hilft dabei, abgestorbene Halme zu entfernen und Licht sowie Luft an die Basis zu lassen. Das regt das Wachstum an und gibt dem Rasen eine kleine Motivation, wieder durchzustarten.

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Wie oft muss man den Rasen nach dem Winter mähen?
Nach dem ersten Schnitt geht’s langsam in den Regelbetrieb über, aber bitte mit Gefühl. In der Frühjahrsphase reicht es völlig, den Rasen alle 10 bis 14 Tage zu mähen, je nach Wachstumsgeschwindigkeit. Weniger ist hier definitiv mehr!
Der Rasen befindet sich noch in der Aufbauphase und braucht Kraft, um gesund und dicht zu wachsen. Zu häufiges Mähen kann das Gegenteil bewirken. Faustregel: Nie mehr als ein Drittel der Halmlänge auf einmal abschneiden. So bleibt dein Rasen gesund und du vermeidest Stress für die Pflanze.
Im Laufe des Frühlings – besonders ab Mai – kann die Frequenz auf wöchentlich erhöht werden. Aber auch dann gilt: Lieber regelmäßig und moderat, als hektisch und radikal.
Wie hoch sollten die Schnitthöhe sein und wie unterscheidet sie sich jahreszeitlich?
Die optimale Schnitthöhe ist ein echtes Herzensthema für gesunde Rasenflächen. Je nach Jahreszeit variiert die empfohlene Schnitthöhe leicht:
- Frühling: Halte die Schnitthöhe bei etwa 4 bis 5 cm. Das fördert das Wachstum und lässt genug Blattmasse für die Photosynthese stehen.
- Sommer: Bei starker Sonne und Trockenheit darfst du ruhig etwas höher schneiden – 5 bis 6 cm schützen den Boden besser vor dem Austrocknen.
- Herbst: Reduziere die Schnitthöhe langsam wieder auf etwa 4 cm, damit der Rasen gut durchlüftet und frostresistent in die Winterruhe geht.
Wichtig: Ein höherer Schnitt im Sommer hilft, den Rasen stressfreier durch heiße Phasen zu bringen. Kürzere Halme im Herbst beugen hingegen Schimmelbildung vor.
Unterschiede bei den verschiedenen Rasenarten
Nicht jeder Rasen ist gleich. Unterschiedliche Rasensorten haben auch unterschiedliche Ansprüche, was Temperatur, Pflege und Wachstum angeht. Es gibt drei Hauptkategorien:
- Zierrasen: Diese feinen Sorten brauchen viel Pflege und Wärme. Sie wachsen oft etwas langsamer, reagieren aber stark auf Temperaturänderungen.
- Spielrasen/Sportrasen: Robust, belastbar, und ziemlich anpassungsfähig. Sie wachsen schneller an und sind oft schon bei 8 °C in Aktion.
- Schattenrasen: Speziell gezüchtet für weniger Licht. Sie starten oft erst etwas später durch, dafür aber ausdauernd.
Wenn du also wissen willst, wie dein Rasen tickt, lohnt sich ein Blick auf die Saatgutpackung oder eine kurze Recherche. Je besser du deinen Rasen „kennst“, desto besser kannst du auf seine Bedürfnisse eingehen.
Wann säe ich am besten Rasen?
Die zwei goldenen Zeitfenster für eine Rasenaussaat sind: Frühling (April bis Mai) und Herbst (September). Beide haben ihre Vorteile.
Im Frühling profitiert die Saat von steigenden Temperaturen und ausreichend Niederschlag. Die Gräser keimen zuverlässig und können sich bis zum Sommer gut etablieren.
Der Herbst hat den Vorteil konstanter Feuchtigkeit und weniger Konkurrenz durch Unkraut. Allerdings muss der Rasen vor dem ersten Frost genug Zeit haben, um kräftige Wurzeln zu bilden.
Wichtig: Die Bodentemperatur sollte auch hier mindestens 10 Grad Celsius betragen. Und du brauchst ein bisschen Geduld – je nach Sorte kann die Keimung zwischen 7 und 21 Tagen dauern.
Am besten benutzt du ein Bodenthermometer, das du etwa 5–10 cm tief in die Erde steckst. Miss idealerweise morgens, da ist der Boden am kühlsten.
Zu frühes Mähen kann den Rasen stressen und das Wachstum verzögern. Bei zu feuchtem oder gefrorenem Boden entstehen außerdem unschöne Spuren und Schäden.
Theoretisch ja, aber es ist deutlich anspruchsvoller. Du musst dann sehr regelmäßig wässern, damit die Saat nicht austrocknet. Frühling und Herbst sind einfacher.
Mögliche Gründe: Der Boden ist noch zu kalt, zu verdichtet oder nährstoffarm. Auch Schattenlage oder alte Filzschichten können das Wachstum hemmen.
Ja! Zum Beispiel Lolium perenne (Deutsches Weidelgras) keimt schnell und früh. Andere Arten wie Festuca arundinacea sind langsamer, aber robuster.
Fazit
Rasen beginnt ab etwa 8 bis 10 Grad Bodentemperatur zu wachsen, ein ganz natürlicher Prozess, der ein bisschen Geduld und Beobachtung verlangt. Es ist faszinierend, wie viel Leben im Boden schlummert und darauf wartet, mit etwas Wärme durchzustarten.
Wenn du diesen natürlichen Rhythmus respektierst, schenkst du deinem Rasen genau den richtigen Start in die Saison. Lass dir also Zeit, beobachte, fühl den Boden – und freu dich auf ein sattes Grün, das dich den ganzen Sommer lang begleitet. Ganz ohne Druck, dafür mit viel Gefühl.